Samstag, 6. November 2010

Gedanken eines werdenden Owners

Früher oder später kommt wohl bei fast jedem Geocacher die Idee einen eigenen Cache zu legen. Oder auch mehrere.
So war es auch bei mir. Schon vor Monaten kreisten die Gedanken erst einmal darum, was man der Cachergemeinde denn so anbieten möchte.
Schnell war klar dass man es sowieso nicht allen Recht machen kann.

Der eine mag den schnellen Punkt an der Leitplanke, der andere verabscheut ihn.
Der eine löst gerne mal einen Mystery, der andere würde sie am liebsten alle verbannen.
Der eine klettert gerne mal auf Bäume, für den anderen ist dies gar nicht machbar.
Also entschied ich mich dafür „die goldene Mitte“ zu wählen und den mutmaßlichen Cacher-Mainstream mit Dosen zu beglücken. Dies entspricht letztendlich auch dem Geschmack des team.laufloewe.de am ehesten.
Kurz gesagt: ich möchte Caches in der Art legen wie wir sie auch selbst gerne suchen und finden möchten.

Tradis, die nicht für Drive-In-Statistikpunkte an nichtssagenden Orten an Verkehrsschildern kleben, sondern welche, die zu einem Spaziergang einladen, besondere Orte zeigen, mit schönen Aussichten reizen, interessant versteckt sind oder außergewöhnliche Dosen bieten.

Mysteries, die ohne spezifische Fachkenntnisse und ohne zusätzliche Grafikprogramme auskommen und hauptsächlich mit logischem Denken und vielleicht auch mal außergewöhnlichen Gedankengängen lösbar sind, ohne Tage vor dem PC zu verbringen.

Multis, die vielfältige Aufgaben, interessante Strecken und schöne Geschichten bieten und gerne auch mal lehrreich sein dürfen und nicht nur aus zu beantwortenden Fragen und Rechnerei bestehen.
Das alles möglichst mit Finaldosen ab „Small“ aufwärts, damit zumindest Coins und ein anständiges Logbuch hineinpassen.
Micros soll es nur geben wenn es wegen der örtlichen Gegebenheiten gar nicht anders geht.

Schnell kamen mir verschiedene Ideen zu originellen Listings, Rätseln und Locations in den Kopf. Erste Entwürfe und Ortsbesichtigungen folgten. Nachdem die konkrete Verwirklichung des Erstlingswerkes – ein Mystery – dann aus zeitlichen Gründen erst einmal verschoben wurde trat die Umsetzung im Oktober dann in die heiße Phase. Im Team wurden das endgültige Versteck festgelegt und Koordinaten ermittelt, das Rätsel wurde ausgearbeitet und betagetestet, die Dose wurde gefüllt und versteckt und das Listing zum Reviewer geschickt.
Während der dann folgenden Wartezeit stieg die Spannung im team.laufloewe.de.
Haben wir alles richtig gemacht? Gibt es entgegen unserer Erwartungen doch noch Kollisionen mit anderen Caches? Wie wird der Cache anderen Cachern gefallen? Ist das Rätsel auch nicht zu schwer?

Heute war es dann so weit: unser Erstling "Betriebsfest" ist ohne Probleme gepublished veröffentlicht worden und wir warten gespannt auf die ersten Logs.

Das ist so ein bisschen wie Eltern werden.
Erst fängt alles ganz klein an. Dann kommen immer mehr Details dazu und das kleine Werk nimmt zunehmend Gestalt an. Man macht sich Gedanken über einen Namen und besorgt die passende Erstausstattung. Das Abschicken des Listings zum Reviewer ist die Einleitung der Wehen. Die Spannung steigt. Wird alles ohne Komplikationen verlaufen? Das Freischalten des Caches ist dann wie die erlösende Geburt.
Und dann wartet man gespannt auf die Reaktionen: hat man da etwas Anständiges zur Welt gebracht oder doch nur ein hässliches Äffchen, bei dem das Lob nur geheuchelt ist wie der Dank bei einem Leitplanken-Tradi?

Wir werden es sehen. Aber eines steht fest. Unser Erster wird kein „Einzelkind“ bleiben…

4 Kommentare:

  1. Schön geschrieben :D

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  2. Wenn sich doch nur alle Owner (und Eltern) soviel Gedanken machen würden...

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  3. "Und dann wartet man gespannt auf die Reaktionen"... und liest den Eintrag des Erstfinders, der eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung, mitten in der Nacht bei strömendem Regen den Cache gehoben hat...
    Haben wir nicht alle ein Ding an der Waffel?
    MfG rumpelsocke

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  4. @ Anonym: Danke!

    @ BlueGerbil: ;-)

    @ Rumpelsocke: Bei meinem Erstling erfolgte der Erstfund erst einen Tag später und bei Trockenheit und Tageslicht, aber im Grunde hast du recht. Für einen FTF machen viele etwas "abstruse" Dinge.
    Aber wie heißt es bei den Langstreckenläufern doch immer so schön: "Gar nicht verrückt ist auch nicht normal". ;-)

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